Zur Ruhe kommen, nichts tun, sich kleine Auszeiten gönnen. Das ist es was wir in stressigen Zeiten brauchen. Das ist aber gar nicht so einfach. Partiziapation ist ein Wort, das in der Gesellschaft sehr hoch gepriesen wird. Partizipation im Sinne von seinen Beitrag leisten. Manchmal kommt das Gefühl auf, dass immer irgendjemand irgendetwas von einem will. Es wird erwartet, dass wir uns auch in unserer Freizeit nützlich machen, in dem wir Hausarbeit erledigen, Kurse besuchen oder ein Ehrenamt übernehmen. Das WhatsApp und andere Infokanäle verführen dazu sich eben die Pausen fürs Gehirn nicht zu nehmen.
Die englischsprachigen Medien feiern seit einer Weile jedoch die besondere Art des Nichtstuns. Aus den Niederlanden taucht nun das Wort NIKSEN auf. Niksen beschreibt eine Art der Fürsorge für sich selbst. Sie lässt sich besonders leicht unsetzen, da im Gegensatz zum dänischen Hygge oder dem japanischen Aufräumen à la Marie Kondo rein gar nichts benötigt wird. Für Hygge muss man Kerzen, Kissen und besonderes Essen besorgen, bei der Kondo-Technik wühlt man sich durch Schränke und übervolle Schubladen. Das ist ungefähr so, wenn man beim Putzen auf die glorreiche Idee kommt, den Kühlschrank nach vorne zu ziehen, um gründlich zu reinigen. Jedes Mal wünscht man sich aber, dies nicht getan zu haben. Bei Niksen geht es aber ums absolute Nichtstun, nicht um Achtsamkeit, sondern um die totale Entspannung von Geist und Körper.
Sich mitten am Tag ans Fenster setzen und die Aussicht geniessen, für eine Weile ohne Plan weilen... Diese Momente müssen nicht lange sein, empfehlenswert ist aber eine gewisse Regelmässigkeit. Für mich sind die Niksen-Momente meistens der Auftakt zu grosser Produktivität und Tatendrang. Kurz zu entspannen trägt nichts zuletzt dazu bei, sich besser konzentrieren zu können und nachher mehr zu erreichen und effektiver zu sein. Niksen ist also eine wohltuende und wichtige Art von Mini-Pausen. Spannend! Ich habe es ausprobiert und mitllerweile gehört es dazu, dass ich, um genug Zeit für mein Niksen zu haben, auch mal die eine oder andere Verabredung absage oder auch Erledigungen und Aufgaben auf einen späteren Zeitpunkt lege. Nicht immer ganz einfach, aber absolut empfehlenswert.
Was denkt ihr über Niksen? Schreibt mir gerne, ich freue mich! Herzlich, Die Coach.
Annette Lavrijsen: Niksen. Wie man Glück im Nichtstun findet.